Werner Schad
Architekt

Barrierefreie Erschließung Amtsgericht Fürth

Bauherr / Auftraggeber
Staatliches Bauamt
Erlangen – Nürnberg
Bucher Straße 30
90408 Nürnberg

Ausführungszeitraum
2019 – 2021

Nutzfläche
Nutzfläche: 64 qm

Baukosten
KG 300 / 400:  1.724.000 €

Leistungsphasen
LP 2: Vorentwurfsplanung
LP 3: Entwurfsplanung
LP 4: Eingabeplanung
LP 5: Werkplanung
LP 6, 7: Ausschreibung und Vergabe
LP 8: Bauleitung
LP 9: Dokumentation

Das Amtsgericht Fürth liegt zentral in der Altstadt von Fürth an der Bäumenstraße / Hallstraße und bildet städtebaulich eine innerstädtische Blockbebauung mit Innenhof. Die bestehenden Gebäude des Amtsgerichts Fürth wurden ab ca. 1898 in insgesamt drei Bauabschnitten errichtet. Die Gebäude sind als Einzeldenkmal in die Denkmalliste eingetragen.

Aufgrund des um ca. 1 Meter über das Straßenniveau angehobene Erdgeschoss war bisher die barrierefreie Erschließung nur über den Umweg der Zufahrt in den Innenhof möglich. Die Personenkontrolle am Eingang war nur beengt im Flurbereich möglich.

Der neu errichtete Eingangsbereich in der Hallstraße bietet nun eine großzügige Erschließung für den Besucherverkehr mit getrenntem Ein- und Ausgang. Dies ermöglicht die Lenkung der Besucherströme, so dass eine Überschneidung der Wegeführung vermieden werden kann. Der Zugang über den Haupteingang ist barrierefrei möglich. Die Kontrollstrecke am Eingang ist so konzipiert, dass die Erweiterung mit einer Anlage zur Durchleuchtung der Taschen möglich ist.

Hinter dem Haupteingang im Übergang zu den Gerichtssälen wurde ein „Bürgerservice Justiz“ zur Erstberatung von Besuchern eingerichtet. Als transparentes Raumgefüge ist der Blickkontakt der Mitarbeitet in das Foyer jederzeit möglich. Durch die Verglasung mit erhöhten Anforderungen an die Akustik und die partielle Einschränkung der Blickbeziehung ist gleichzeitig eine Beratung der Besucher unter Wahrung der Privatsphäre möglich.

Die Fassaden des neuen Eingangsbereiches sind aus großflächigen Beton-Fertigteilelementen hergestellt, die Farbe und Haptik der umgebenden Sandsteinfassaden aufnehmen, diese jedoch durch die Großflächigkeit der Elemente entfremden. Die Wandscheiben der Kommunwände sind durch den dunklen Anstrich zurückgenommen. Das neue Eingangsgebäude ist für eine Aufstockung mit zwei Obergeschossen konzipiert und statisch ausgelegt. Das Untergeschoss ist für einen Ausbau zum Archiv vorbereitet.