Werner Schad
Architekt

Sanierung eines denkmalgeschützen Gründerzeithauses in Coburg

Bauherr / Auftraggeber
Privat

Ausführungszeitraum
2018 – 2019

Nutzfläche
Wohnfläche: 318,5 qm

Baukosten
KG 300 / 400: 1.095.000 €

Leistungsphasen
LP 2: Vorentwurfsplanung
LP 3: Entwurfsplanung
LP 4: Eingabeplanung
LP 5: Werkplanung
LP 6, 7: Ausschreibung und Vergabe
LP 8: Bauleitung
LP 9: Dokumentation

Energetische Sanierung eines zweigeschossigen denkmalgeschützten Gründerzeitgebäudes am Festungsberg in Coburg und Ausbau des Dachgeschosses. Aufgrund der bereits sanierten und zu erhaltenden Ziegelfassade erfolgt die energetische Sanierung mittels einer Innendämmung aus Mineralschaumplatten. Die Gewölbedecken zum Keller und der Dachaufbau wurden ebenfalls gedämmt. Der Bodenaufbau wurde für die Dämmarbeiten entfernt und erneuert. Im Erdgeschoss wurde eine Fußbodenheizung eingebaut.

Die Wohnungen wurden haustechnisch komplett neu erschlossen und erhalten neue Bäder und Küchen. Die Beheizung und Brauchwassererwärmung erfolgt durch Erdgas. Die Wohnungen sind mit einer dezentralen Lüftungsanlage mit Energierückgewinnung ausgestattet. 

Grundlage der Sanierung war der größtmögliche Substanzerhalt. So wurden alle historischen Innentüre Instand gesetzt und wiederverwendet, die erhaltenen Aussenfenster Instand gesetzt und durch Kastenfenster energetisch ertüchtigt. Die neuen Fenster wurden nach dem vorhandenen Vorbild rekonstruiert. Die historischen Schamotteziegel wurden im Zuge der Dachsanierung gelagert und wieder eingedeckt. Beschädigte Ziegel und Firstziegel ergänzt.

Der unproportionierte Anbau an der Westfassade wurde abgerissen und durch eine Balkonanlage aus Stahlbetonfertigteilen ersetzt. Die Brüstungen sind in Anlehnung an die historischen Loggien mit ornamentierten Brettverkleidungen aus gelasertem Cortenstahlblech ausgeführt. Die Ornamentik des Stahlblechs nimmt Bezug auf die historischen Ornamente der Brettverkleidungen.

Im Zuge der Sanierung des Gebäudes wurde die ehemals vollständig verwilderte Gartenanlage neu strukturiert. Die Gartenanlage wird durch die Hanglage des Grundstücks bestimmt. Der rückwärtige Gartenteil wird durch einen mächtigen Walnussbaum dominiert. Sitzflächen laden zum Verweilen ein. Der Garten zur Straße wird durch üppig blühende Stauden und einen Kräutergarten geprägt. Die Gliederung der Fassade nimmt eine Baumreihe auf.